Vielleicht bin ich ja ein Dinosaurier, in der Tradition behaftet, und das trotz all der technischen Mittel, die ich selber gerne nutze. Aber bei Fachliteratur, das war ich immer klassisch veranlagt. Nirgendwo erhalte ich mehr fundiertes Wissen, Küchengeheimnisse und Inspiration vermittelt, wie in all diesen Werken namhafter Publizisten, Verlagen und Spitzenköchen. Wenn draußen die Tage kürzer werden und das Licht von Kerzenschein durchsetzt, dann macht es richtig Lust nach wohlig wärmender, aromatischer Wohlfühlküche. Und was gibt es schöneres, als sich dann abends gemütlich bei einem Glas gereiftem, österreichischem Wein durch ein gutes Kochbuch gemütlich auf dem Sofa inspirieren zu lassen. Ich fand es immer spannend ein Kochbuch aufzuschlagen, Seite für Seite wissbegierig durchzublättern, erste Eindrücke zu bekommen, meine Neugier geweckt langsam ein inneres Bild vor mir zu sehen, was ich als nächstes auf den Teller bringe. Und der Weg dahin war für mich das spannendste überhaupt. Ich nenn das Leidenschaft. Gerne erinnere ich mich noch an Jamie Olivers Amerika Kochbuch, an die Eier in herzhafter Tomatensauce pochiert…allein der Gedanke dies auszuprobieren hat mich fasziniert. Oft ist es eine wahre Flut an Information und Inspirationen. Das Abenteuer einer lukullischen Reise, manchmal sogar einer Weltreise, gleich. Allein schon deswegen lohnt es sich, entsprechend Zeit für ein gutes Kochbuch zu nehmen.
Oder die „Pfannenpizza“. Jahre später habe ich diese Garmethode einer Pizza im „Modernist Cuisine at Home“ wiederentdeckt…lecker, schmeckt wie aus dem Pizzaofen.
300g Mehl
Salz
10g frische Hefe
1El Olivenöl
150ml lauwarmes Wasser
Und so hat sich im Laufe der Jahre eine kleine, feine Bibliothek ergeben, in der ich immer wieder gerne stöbere und mir Lust auf das Kochen hole, mehr Lust, als ich im Internet finden kann, ganz gleich wie vielfältig das Angebot an Kochseiten mittlerweile ist, ich habe lieber das Buch in der Hand.