In meiner langjährigen Tätigkeit als Koch und Küchenchef waren Sie immer eine große Herausforderung an mich: Kinder. Sie stellen völlig andere, nicht selten für uns Erwachsene schon beinahe verwirrende, Ansprüche. „Bloß nichts grünes auf den Teller, auch keinen Kräuterzweig!“, so lautete einmal die Ansage eines Oberkellners. Natürlich hatte er keine Lust nur wegen einem kleinem, dekorativen Kräuterzweig zweimal zum Tisch des Gastes gehen zu müssen. Also wurde der Kräuterzweig schon beim ersten Versuch das schmackhafte Essen dem jungen Gast zu kredenzen, weggelassen. Alles gut, Kind war glücklich, und der Oberkellner auch. Aber auch Kinder gehen mit der Zeit. Was früher noch undenkbar, ist für viele heute, nicht selten auch durch Zutun der lieben Eltern oder Kindertagesstätten, „normal“ geworden.
Gesundes Essen heißt der Trend. Brokkoli und Bohnen, Reis, Karotten und Kartoffeln, ja selbst Rohkost, mit schmackhaften Dips serviert, das alles hat schon Einzug gefunden in den Speisplan unserer Nachwuchsgourmets. Wobei auch Fischstäbchen, Wiener Schnitzel, Pommes Frites und Chicken Wings zu gesundem Essen laut Aussageder Kinder dazuzählen. Nicht auszumalen, diese Favoriten von den Speisekarten der Kleinen einfach zu streichen. Umso größer die Herausforderung eines jeden Koches sich einmal Gedanken über Kinderessen zu machen. Die Erweiterung des Spektrum, das Heranführen an völlig „neue“ Leckereien und somit für eine ausgewogene und vor allem abwechslungsreiche Ernährung zu sorgen, das ist die Aufgabe. Dafür muss man in der Lage sein, die Welt mit Kinderaugen spielerisch wahrzunehmen, nicht nur die Produkte und Lebensmittel als solche zu sehen, sondern auch die Darreichungsform.
Und eine Obstpizza, mit Kokosflocken verziert, wird auch als solche erkannt und angenommen. Das macht Spaß und ist lecker


Und eine Obstpizza, mit Kokosflocken verziert, wird auch als solche erkannt und angenommen. Das macht Spaß und ist lecker
In Facebook habe ich dieses Bild entdeckt: einfach nur, weil sich eine liebende Mutter ernsthaft Gedanken gemacht hat, wie sie die Jause für ihre Jüngsten ansprechender und reizvoller gestalten könnte. Ich finde das eine gelungene Lösung und einen Augenschmaus zugleich.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: warum nicht einfach mal eine Sandwich-Schlange, anstatt einer „langweiligen“ und alltäglichen Brotzeit? Mit frischem Obst garniert ist es immer ein großer Erfolg, auf Geburtstagen oder anderen, diversen Feierlichkeiten.
Salate, insbesondere Blattsalate, sind zwar immer noch nicht der Renner unter den Kleinsten. Aber wer weiß, Zeiten ändern sich, und Essgewohnheiten mit ihnen.
