Ja, in der Tat, ich lebe hier in einer der schönsten Regionen Europas, mit einer Länge von 1200Km, 300 Kilometer breit und einer Höhe von bis zu 4800 Metern… die Alpen! Aber auch ich teile mein Schicksal mit vielen anderen. Wir leben hier in Österreich zwar in einer traumhaften Urlaubsregion, aber woanders ist es immer schöner… Und das nennt sich dann Fernweh, oder Reisefieber.

Einfach mal raus, weg, etwas neues sehen. Manchmal geplant und wohl organisiert, manchmal einfach spontan und leicht chaotisch. Rügen, eine meiner Lieblings-Destinationen war spontan, aber keinesfalls chaotisch. Ich konnte es förmlich schon riechen, diese Mischung aus Salz, Meer, Sand, geräuchertem Fisch wie sie einem nur hoch im Norden, bzw. Osten Deutschlands entgegen weht. Karg, ursprünglich und je mehr ich mich meinem Ziel nähere, umso intensiver diese Brise…

Ich bin angekommen, und kulinarisch gesehen gibt es hier nur noch eins: Fisch! Gedünstet, aus dem Rauch, eingelegt, oder gebraten, Fisch wohin man schaut. Und es macht Spaß, aber richtig Spaß. Ich bin da, wo der Fisch herkommt, aus dem Meer. Ich kenne die Ostsee, habe sie schon von Travemünde über das Fischland/Darß, Rostock und Stralsund bis rüber nach Rügen hin erkundet. Wenn ich Ursprünglich- und Natürlichkeit ganz tief einatmen will, dann gibt es für mich keinen besseren Ort auf dieser Welt.

Manchmal erfülle ich mir diese Sehnsucht nach dem „besseren Ort“ auch beim kochen, in Form eines marinierten Bismarkherings mit selbstgemachter Mayonnaise, oder Matjes, diesem besonders zarten durch Salzung und verbleiben der Bauchspeicheldrüse im Fisch veredelten Hering, mit Zwiebeln, Gurken und Apfel, denn jeder Matjes ist auch ein Hering, nicht aber jeder Hering auch ein Matjes. Ich liebe diese Form der Zubereitung, ganz besonders an heißen, sonnigen Sommertagen, denn Matjes mag es kühl. Also was liegt näher, als die butterweichen Filets nach Hausfrauenart in Joghurt oder mit saurer Sahne verfeinerter Mayonnaise mariniert als Salat zu reichen. Ich habe mich für die Variante mit Joghurt entschieden, weil sie leichter ist, besonders im Sommer.

Matjes nach „Hausfrauen Art“
Zutaten für 4 Personen:
- 4 Matjes Doppelfilets
- 2 Zwiebeln
- 1 säuerlicher Apfel
- 2 Essiggurken
- 500ml Naturjoghurt
- 1 Bund Dill
- Pfeffer und Meersalz aus der Mühle
- Staubzucker, gesiebt
1.Matjesfilet auf Küchenkrepp gut abtropfen lassen, Schwanz entfernen, die Filets in 2cm große Stücke schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Zwiebelstreifen kurz in kochend heißem Salzwasser blanchieren und mit kaltem Wasser abschrecken, danach gut ausdrücken. Sind die zwiebeln noch zu nass, verdünnen sie die Marinade, sind sie nicht blanchiert können sie Verdauungsprobleme verursachen.
2.Apfel waschen, vierteln und entkernen. Apfelviertel und Essiggurken in kleine Würfel schneiden. Alles zusammen zum Joghurt geben und mit Pfeffer, ein klein wenig gesiebten Staubzucker und eventuell etwas Salz abschmecken. Matjessalat für ein paar Stunden zum durchziehen in den Kühlschrank stellen.
3.Vor dem Servieren den fein geschnitten Dill unten den Salat heben, dazu in Salzwasser und ganzem Kümmel gekochte, kleine Kartoffeln reichen.

5 Kommentare zu „Matjes… schmeckt einfach nach Meer…“